Fixiermethoden zur Päppelbrei- und Medikamentengabe

Wenn ein Degu plötzlich krank wird und vom Tierarzt Medikamente verordnet bekommt, stehen Deguhalter vor dem Problem, wie diese in der verordneten Dosis dem Degu verabreicht werden sollen. Selten nehmen Degus Medikamente freiwillig über ein Leckerli, und bei manchen Medikamenten (z.B. Antibiotika) ist es wichtig, dass tatsächlich die komplette Dosis vom Degu aufgenommen wird.

Im Folgenden werden drei mögliche Fixiermethoden vorgestellt.

Stoffbeutel

Ein Stoffbeutel wird um das Ende einer Röhre (z.B. Korkröhre) gewickelt. Anschließend lässt man den Degu durch die Röhre in den Stoffbeutel laufen. Sobald der Degu im Beutel ist, wird die Röhre entfernt und das Tier entweder für die Fixierung im Rucksack-griff ergriffen oder das Köpfchen aus dem Beutel geschält, ähnlich der Wrap-Methode

Fixierung mittels Wrap-Methode

Der Degu wird mit einem Handtuch gefangen und darin fast vollständig eingewickelt. Durch das Ein-wickeln in das Handtuch ist der Degu kurzfristig „bewegungsunfähig“ und die Medikamentenvergabe kann relativ problemlos erfolgen. Wenn der Degu gut eingewickelt ist, sollte lediglich der Kopf oben komplett herausschauen, während der übrige Degu samt aller Pfoten unbedingt im Handtuch sein sollte (um ein Herauskatapultieren zu verhindern). Um den „Degu-Wrap“ (den man möglichst von hinten mit einer Hand umfasst und dann den Kopf mit Daumen und Zeigefinger fixiert) besser halten zu können, sollte er am Oberbauch des Halters angelehnt werden. Dann kann man mit der anderen Hand entweder das Medikament ins Maul geben oder Salbe bzw. Tropfen (Augen) auftragen. Man verwendet hierfür am besten ein Küchenhandtuch, da es dünner und das Köpfchen leichter „herauszuschälen“ ist.

Frotteehandtücher – wie auf den gezeigten Fotos – sind weniger geeignet, weil sie durch ihre Schlingen dazu führen können, dass ein Pfötchen bzw. Krallen des Tieres darin hängenbleiben und schlimmstenfalls verletzt bzw. herausgerissen werden können. Außerdem wäre ein Frotteetuch zu dick, um den darin eingewickelten Degu in einer Hand halten zu können. Besser geeignet sind fest gewebte Baumwolltücher (z.B. Geschirrtücher), die keine Schlingen haben.

Günstig ist es auf jeden Fall, wenn man die Behand-lung des Degus zu zweit vornimmt. Während der eine den Degu nicht zu fest mit beiden Händen hält, kann sich der andere auf die Medikamentengabe oder Versorgung der Verletzung konzentrieren.

Rucksackgriff

Mit dem Rucksackgriff kann man den Degu mit einer Hand so fixieren, dass man die andere Hand frei hat, um die vorbereitete Spritze (ohne Nadel) ins Mäulchen zu spritzen, oder Augensalbe und Augentropfen zu verabreichen.

Wie der Name schon sagt, liegt die Hand wie ein Rucksack auf dem Rücken des Degus. Seitlich umfas-sen Zeigefinger und Mittelfinger den Hals.

Daumen und Ringfinger liegen jeweils hinter den Vorderpfötchen um den Bauch. Vorsicht, nicht zu fest zudrücken!

Bei sehr großen oder dicken Degus wird es allerdings schwierig. Wenn man dazu noch kleine Hände hat, muss man auf eine andere Methode ausweichen.

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