Degugeeignete Transportbehälter

Jeder Deguhalter kommt im Laufe der Zeit in die Situation, in der er seine Degus von A nach B transportieren muss. Sei es bereits bei der Abholung der neuen Familienmitglieder oder bei einem Tierarztbesuch. Bei dem geeigneten „Transportmittel“ sollten allerdings einige Dinge beachtet werden um die Reise für euch und die Degus so sicher und stressfrei wie möglich zu gestalten.

Das A und O eines geeigneten Transportbehälters ist die Ausbruchsicherheit. Somit scheiden die meisten handelsüblichen Transportboxen für Kleintiere bereits aus, da sie in der Regel aus Kunststoff bestehen und den Deguzähnen kaum Widerstand leisten. Legen es Degus darauf an, können sie sich binnen 10 bis 15 Minuten aus den typischen Kunststoffboxen herausnagen, da die Belüftungsschlitze eine sehr gute Angriffsfläche bieten und Kunststoff überhaupt keine Hürde darstellt.

Viele Deguhalter bauen daher die Behälter selber, greifen auf nagesichere Alternativen zurück oder modifizieren vorhandene Gefäße. Im Folgenden möchten wir auf einige dieser Möglichkeiten eingehen.

  • (kleines) Glasaquarium mit Gitterdeckel
  • mit Gitter gesicherte Holzboxen
  • Eigenbau
  • modifizierte Farbeimer
  • mit Gitter gesicherte Kunststoffboxen

Bei den im folgenden erwähnten Gittern der Transportboxen sollte darauf geachtet werden, dass es sich um punktverschweißtes Volierengitter ohne Kunststoffummantelung handelt. Die Maschenweite sollte 1,2 cm bis 1,9 cm betragen, die Drahtstärke sollte bei mindestens 1 mm liegen, da der Draht ansonsten von den Degus leicht durchgebissen werden kann.

(Kleines) Glasaquarium mit Gitterdeckel

Ein einfacher und nagesicherer Transportbehälter kann ein handliches Aquarium sein, welches mit einem Gitterdeckel versehen wird. Diese haben den Vorteil, ohne Umbaumaßnahmen bereits nagesicher zu sein. Zudem können die Tiere auch ohne den Deckel zu öffnen gut beobachtet werden.

Allerdings ist hier etwas Vorsicht geboten: Glas kann leicht zerbrechen und sollte entsprechend vorsichtig behandelt werden. Hier bietet sich eine (gepolsterte) Tasche an, in der die meist unhandlichen Aquarien gut transportiert werden können. Auch sollte der Deckel nicht zu leicht geöffnet werden können, um ungewollte Ausbrüche der Degus zu verhindern.

Mit Gitter gesicherte Holzboxen

In vielen Baumärkten werden Holzboxen in geeigneten Größen angeboten, welche mit wenigen Handgriffen zu einer ausbruchsicheren Transportbox umgebaut werden können. Manche Holzboxen haben bereits einen Deckel, hier müssen Belüftungsöffnungen gesägt und alle Öffnungen (eventuell auch Grifflöcher) mit Gitter oder Lochblech verschlossen werden. Bei Boxen ohne Deckel lässt sich ein Deckel durch einen Holzrahmen und Volierengitter bauen, mit Scharnieren oder Klavierband wird dieser dann an der Box befestigt und durch einen Riegel verschlossen.

Für den Tragekomfort kann man sich zum Beispiel mit Möbelgriffen oder Gurtbändern behelfen.

Eigenbau

Wer besondere Ansprüche an seine Transportbox hat, kann diese auch komplett selbst bauen. Hier sind den Wünschen keine Grenzen gesetzt. Von Fenstern aus Plexiglas für eine gute Einsicht der Box bis variablen Trennwänden können hier alle Wünsche der Halter umgesetzt werden. Zu beachten sind nur eine gute Belüftung, eine ausreichende Größe und eine saubere und nagesichere Verabeitung.

Modifizierte Farbeimer

Hat man gerade keine geeignete Transportbox zur Hand oder werden mehrere ausbruchsichere Transportbehälter benötigt lassen sich (Farb-)Eimer relativ einfach zu einer nagesicheren Transportbox umfunktionieren.

Durch die Form des Eimers gibt es keine innen-liegenden Kanten, an denen sich Degus in die Freiheit nagen könnten. Zudem besitzen die meisten Eimer einen praktischen Tragegriff. Es muss lediglich eine Belüftung in den Deckel gearbeitet werden, indem eine große Öffnung geschnitten und diese mit Volierengitter verschlossen wird. Befestigen kann man dieses zum Beispiel mit Draht.

Ein Beispielfoto ist im Infoblatt „Degu(s) auf Reisen“ zu finden.

Mit Gitter gesicherte Kunststoffboxen

Ohne Nageschutz sind Kunststoffboxen wie bereits erwähnt nur sehr bedingt für den Transport von Degus geeignet. Mit etwas Geduld können diese jedoch mit Volierengitter ausgekleidet werden und so vor Nageattacken verschont bleiben. Dabei muss jedoch darauf geachtet werden, dass sich die Degus nicht an herausragenden Drahtenden verletzen können und jeder Nageansatz geschützt wird.

Das Reisegepäck

Unabhängig von der Reisedauer sollte das Transportbehältnis immer ausreichend Versteckmöglichkeiten bieten. Dies kann ein großer Berg Heu und/oder Stroh sein, unter den sich die Tiere verkriechen können oder auch eine Pappröhre oder Pappschachtel mit eingeschnittenen Eingängen. Nehmt Abstand davon, schwere Gegenstände, wie Holzhäuser oder gar Keramikeinrichtung in die Transportbox zu geben. Die Gefahr, dass diese verrutschen und einen Degu einklemmen, ist zu groß. Immer unter Beachtung einer guten Luftzufuhr, ist es auch sinnvoll, die Box mit einem leichten Tuch abzudecken, so dass die Tiere vor Blicken geschützt sind und die Box etwas abgedunkelt ist. Dies gibt in der Regel mehr Sicherheit und wirkt beruhigend.

Weiterführende Informationen zum Transport sind in unserem Infoblatt „Degu(s) auf Reisen“ zu finden.

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Dieses Infoblatt kann auch als PDF heruntergeladen werden: Infoblatt über degugeeignete Transportbehälter