Hin und wieder kann es vorkommen, dass ein Degu eingefangen werden muss. Am einfachsten geht dies, wenn der Degu zahm ist und freiwillig auf die Hand kommt.
Ist er ein eher schüchterner Zeitgenosse, gestaltet sich das Unterfangen um einiges schwieriger.
Mit Leder- oder Bauhandschuhen kann man sich vor schmerzhaften Degubissen schützen.
Da Degus Fluchttiere sind, sollte man gänzlich darauf verzichten, die Tiere von „oben“ einzufangen, das kann bei ihnen Panik auslösen. Ist ein Degu erst einmal in Panik, kann eine Einfangaktion für Tier und Mensch quälend werden.
Deshalb werden im Folgenden einige Methoden beschrieben, die sich bereits bewährt haben:
Kork-/ Pappröhre
Hierfür wird eine Kork- oder Pappröhre verwendet. Man bringt dem Degu bei, dass er in der Röhre auf ein Leckerli treffen kann (z.B. indem eine Röhre täglich mit Leckerli versehen und in den Käfig gelegt oder eine im Käfig liegende Röhre mit Leckerli bestückt wird). Soll der Degu nun gefangen werden, wird der Ausgang der Röhre am besten im Vorfeld verschlossen. Sobald der Degu in der Röhre ist, kann auch der Eingang verschlossen werden. Nun wird die Röhre in die Transportbox gelegt und der Eingang wieder geöffnet. So kann der Degu in die Transportbox laufen.
Sind die Degus noch oder gänzlich menschenscheu wird es etwas schwieriger. Am besten werden alle Gegenstände aus einer gut erreichbaren Etage entfernt und nur eine Röhre dort abgelegt. Nun versucht man den Degu auf diese Etage zu bekommen und verschließt den Fluchtweg zu anderen Etagen. Da die Pappröhre die einzige Versteckmöglichkeit ist, wird er in den meisten Fällen diese auch nutzen. Allerdings ist darauf zu achten, dass der Degu nicht in Panik aus dem Käfig springt.
Ikea Bonbonglas / länglicher Vorratsbehälter
Ein mit Leckerlis gefülltes Glas wird in den Käfig gelegt. Am besten schaut der Ausgang in Richtung Käfigwand. Nun wird das Glasteil mit einem Handtuch oder ähnlichem abgedeckt, so kann der Degu, sobald er im Glas sitzt, nicht sehen, was außerhalb passiert.
Von da an heißt es geduldig warten, bis der Degu sich in das Glas traut. Deckel zu, Degu gefangen. Da die Luft in einem verschlossenen Gefäß schnell aufgebraucht ist, wird der Degu schnellstmöglich in die Transportbox gesetzt.
Geschirrtuch
Variante 1: Tuch auf Degu werfen, Überraschung nutzen, dann schnell und beherzt zugreifen
Variante 2: Geschirrtuch auf den Boden legen und einen Berg Leckerlis darauf verteilen. Beide Hände „unsichtbar“ unter dem Tuch neben dem Leckerliberg positionieren. Anschließend wird gewartet bis der Degu genüsslich sitzt und frisst. Dann schnell einwickeln. Diese Methode hat den Vorteil, dass man den Degu sofort im Wrap hat.
Vor allem Variante 2 ist jedoch nur bei zahmen Degus geeignet.
Schaufelhand
Bei dieser Methode muss man im Vorfeld gut üben, und die Degus sollten bereits zutraulich sein. Dabei werden beide Hände trichterartig um den Degu gelegt und man kann ihn hochheben. Die Hände bleiben nach oben offen, damit beim Tier keine Panik entsteht.
Sollte ein Degu ausgebrochen sein, ist er mit folgenden Tricks gut einzufangen:
Pappschachtel mit Öffnung
Ein ausgebrochener Degu ist mit einer Pappschachtel, die sowohl oben als auch unten geschlossen ist und seitlich eine Öffnung hat, gut einzufangen. Die Pappschachtel in den entsprechenden Raum stellen, Leckerlis hineinlegen und geduldig warten, bis der Degu darin die Leckerlis holen will. Sobald der Degu in der Pappschachtel ist, die Öffnung mit der Hand verschließen und die Schachtel mit dem gefangenen Degu in den Käfig stellen.
Zimmerecke
Um einen Degu im Freilauf einzufangen, empfiehlt es sich, ihn sanft in eine Zimmerecke zu drängen, am besten mit den Händen den Fluchtweg versperren. Viel reden und auch in leisem Ton, bis er sich wieder beruhigt hat. Im Allgemeinen kann man ihn dann mit der Methode des Aufschaufelns oder auch von der Seite her aufheben. (Dies geht jedoch nur bei Degus, die bereits mit einem Menschen vertraut sind.)
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