Gewöhnliches Hirtentäschel (Capsella bursa-pastoris)


gehört zur Familie der Kreuzblütengewächse (Brassicaceae)

Synonyme: Bauernsenf, Bauernschinken, Beutelschneiderkraut, Blutkraut, Blutwurz, Gänsekresse, Herzel, Herzkraut, Herzelkraut, Herzkreitsche, Hirtentäschelkraut, Hungerkraut, Kochlöffel, Löffeldieb, Löffelkraut, Mönch, Säckelkraut, Schneiderbeutel, Schülersäckel, Täschelkraut, Taschendieb, Taschenknieper, Täschelkraut.

Bestimmung

Wuchsform:

Lebenszyklus: Ein- bis zweijährig.

Blüte: Gedrängt in abstehenden Trauben, Weiße Kronblätter, die verkehrt-eiförmig sind und den Kelch überragen (2-3 mm lang und 4-9 mm breit). Die Kelchblätter sind eiförmig und grünlich mit weißem Hautrand.

Blütezeit: Das ganze Jahr hindurch verfügbar.

Stängel: Einfacher oder abstehend verzweigter, kahler oder zerstreut behaarter, aufrechter Stängel.

Blatt: Grundständige Blätter (Rosette bildend), die gestielt, ungeteilt bis buchtig-gelappt oder fiederspaltig sind. Die wenigen Stängelblätter sind stängelumfassend, ungeteilt ganzrandig bis gezähnt. Kahle oder mit einfachen Sternhaaren besetzte Blätter.

Wurzeln:

Frucht / Samen: Verkehrt herzförmige bis 3-eckige, bis 10 mm lange Schötchenfrüchte.

Größe: 2 - 70 cm

Verfügbarkeit / Sammelzeit

Das ganze Jahr hindurch verfügbar.

Standort

Wege, Wiesen, Weiden, Wegränder, Gärten.

Fressbare Teile

Gesamte Pflanze

Verwechslungsmöglichkeiten

Acker-Hellerkraut (Thlaspi arvense) oder andere ungiftige Vertreter der Familie. Unproblematisch.

Besonderheiten

Das Hirtentäschel ist das ganze Jahr hindurch verfügbar und ruht nur während langer Frostperioden unter dem Schneemantel. Die taschenartige Form der Samenschötchen verhalf dem Hirtentäschel zu seinem Namen. Das Hirtentäschel ist selbstbestäubend und bei der Befruchtung nicht auf Insekten angewiesen. Es ist sehr formenreich und kann von Fundort zu Fundort leicht im Erscheinungsbild abweichen. Deswegen ist die Abgrenzung zwischen den Arten erschwert. Von den fünf Capsella-Arten ist nur eine überall in Europa verteten: Das Gewöhnliche Hirtentäschel (C. bursa-pastoris). Das rötliche Hirtentäschel (C. rubella) unterscheidet sich durch folgende Kriterien: kleinerer Wuchs, weiße bis rötliche Blütenblätter, die kaum länger als der Kelch sind. Die Kelchblätter sind rötlich oder rot berandet.
Da beide Arten bedenkenlos verfüttert werden können, ist eine Verwechslung nicht problematisch. Eine Jungpflanze bzw. die Grundrosette des Hirtentäschels wird manchmal mit dem Klatschmohn (Papaver rhoeas) verwechselt. Die Rosette erinnert an den Löwenzahn. Zur Unterscheidung können die Öhrchen des Blattes herangezogen werden. Diese sind beim Löwenzahn zum Boden hin und beim Hirtentäschel zur Blattspitze hingewandt. Auch ist der kohlartige Geruch der Blätter für das Hirtentäschel charakteristisch.

Quellenangaben

Handbuch der Futterpflanzen für Schildkröten und andere Reptilien, 2. veränderte/erweiterte Auflage 2008/2013, Marion Minch, Seite 114 f.
Was blüht denn da?, 60. aktualisierte/erweiterte Auflage 2021, Margot Spohn, Marianne Golte-Bechtle, Roland Spohn, Seite 120

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